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Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich meine Einladung zum diesjährigen Kneipp Vip-Autoren Blogger-Event aus dem Briefkasten gefischt hatte. Nach einem anstrengenden Bürotag, in nicht gerade bester Laune, hielt ich einen Brief in der Hand, der unverkennbar von Kneipp war. Da am Vortag bekannt gegeben wurde, dass die Einladungen nun alle verschickt sind, stieg mein Blutdruck in schwindelerregende Höhe, während ich den Brief öffnete. Und tatsächlich: Ich hielt wirklich eine Einladung in den Händen.
Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte ich drei Stockwerke nach oben und sprang wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Wohnung. Vor Freude hätte ich die ganze Welt umarmen können, weil ich nicht wirklich damit gerechnet hatte, dabei sein zu dürfen, weil ich erst seit kurzem eine Kneipp Vip-Autorin war. Gleich mal ein Bild in den Familienchat geschickt und meinen Freundinnen davon berichtet.
Am nächsten Tag habe ich gleich mal Urlaub eingereicht, damit auch nichts schiefgehen kann. Nun hieß es warten auf Tag X.
Als es dann endlich losging, war ich sehr aufgeregt, ich mache mir stets viel zu viele Gedanken, die sich hinterher als unnötig herausstellen.
Ich konnte natürlich nicht richtig schlafen, weil meine Panik, dass ich verschlafen könnte mich laufend wach werden ließ. Zudem war ich etwas angeschlagen und hatte das Gefühl, dass ich krank werde, was kein Wunder wäre, bei dem nicht enden wollende Stress auf der Arbeit.
In Vaihingen würde ich Heike – auch eine Vip-Autorin mit nehmen, die ich bisher nur vom Schreiben her kannte.
Bevor ich losfuhr, schickte ich eine Nachricht an Heike, das ich nun losfahre und wenn ich in keinen Stau komme, in ca. 1,5 Stunden in Vaihingen am Bahnhof stehe, um sie mitzunehmen.
Mit 15 minütiger Verspätung war ich vor Ort, was perfekt gepasst hatte, weil ihre S-Bahn auch Verspätung hatte.
Die nächsten 2 Stunden Fahrt waren dann kurzweiliger. Auch hier hatte ich mir im Vorfeld Gedanken gemacht, was wäre, wenn die Chemie nicht stimmen würde und wir uns 2 Stunden anschweigen würden. Dies war aber glücklicherweise nicht der Fall.
Nach einer weiteren kurzen Rast sind wir dann dank Navi in Bad Wörishofen in der KurOase im Kloster angekommen, wo das Event stattfand.
Zögerlich betrat ich das Hotel und sah mich kurz um. Es waren schon viele Bloggerinnen da, viele kannten sich, fielen sich in die Arme und schnackelten wild umeinander. Dann sah ich Brigitte an einem Tisch. Sie begrüßte mich, legte mir das Vip Armband um, übergab mir das Programm und meinte, wir können schon an die Rezeption, schauen, ob die Zimmer fertig sind. Mein Zimmer mit der Nummer 313 war schon fertig und da noch etwas Zeit zur offiziellen Begrüßung war, habe ich mein Zimmer bezogen, das richtig süß hergerichtet war.
Ich bin dann gleich wieder runter, es folgte ein erstes Beschnuppern mit den anderen Vip-Autorinnen. Ich glaube, Kneipp hat ein besonderes Händchen, Vip-Autorinnen auszusuchen, denn alle waren unheimlich nett und ich fühlte mich gleich pudelwohl in der Runde.
Pünktlich um 14 Uhr versammelten wir uns im Klostergarten, bei schönstem Wetter und strahlendem Sonnenschein zur offiziellen Begrüßung.
Es folgten ein Gruppenbild und jeder konnte ein Bild mit „Sebastian Kneipp“ vor der Vip Wand machen lassen. Im Nachhinein ärgere ich mich darüber, das ich meinen Schal anhatte, aber wenn Halsschmerzen im Anflug sind, kann ich sie so oft in Schach halten, wenn ich den Hals warm halte, von meinen Schuhen will ich erst gar nicht reden, denn da das Motto des diesjährigen Blogger-Events lautete: „Kneipp in Bewegung“ waren dies meine einzig bequemen Schuhe, in denen ich einen längeren Fußmarsch bewältigen könnte. Ich hatte weder daran gedacht mir geeignete Schuhe für den Abend einzupacken, noch meine Stiefel. Grummel, aber dafür gefühlt Wechselklamotten für 14 Tage.
Nun wurden wir in 2 Gruppen eingeteilt, um die nächsten Programmpunkte zu erleben:
Ich befand mich in der Gruppe, die zuerst in die Bäderabteilung, Ruheräume und die Bücherei zu sehen bekamen.
Hier durften wir Kneipp Anwendungen live erleben. Von einer Bäderangestellten bekamen wir die Wirkweise der verschiedenen Kneipp Güsse erklärt und konnten uns entscheiden welche wir selbst ausprobieren möchten. Ich habe mich für ein Armbad entschieden, da ich mir nicht sicher war, ob das Wassertreten bei beginnender Erkältung noch sinnvoll ist.
Es wurde auch über den Heusack berichtet, der morgen um 4 h aufgelegt wird und durch seine wohltuende feuchte Wärme, verschiedene körperliche Beschwerden lindert. Weil ich aber unter Heuschnupfen leide und gegen verschiedene Pollen und Gräser allergisch reagiere, habe ich mich dafür austragen müssen.
Kathrin Lang führte uns durch verschiedene Räume, wie die stilvoll eingerichtete Bücherei, die zum Verweilen einlädt, mit einem wundervollen Blick über die Dächer von Bad Wörishofen. In einem anderen Raum stand der originale Kräuterschrank von Sebastian Kneipp. Die Kräuterschenke, die ich leider nur während der Führung betreten hatte. So viele beeindruckende Details, die ich gar nicht alle zusammenfassen kann.
Die weitere Führung übernahm dann die Ordensschwester Martina. Mit ihren 80 Jahren ist sie noch sehr rüstig, was der gesunden, Kneipp orientierten Lebensführung zugute geschrieben werden kann und führte uns durch das Kloster. Ich war beeindruckt von den wundervollen Decken, dem Innenhof des Klosters mit Zugang zu Sebastian Kneipps ehemaliger Arbeit- und Wirkstätte.
In der wunderschönen Kapelle erzählte Ordensschwester Martina über das Leben im Kloster, den Veränderungen mit der Zeit. Früher hatten sie regen Zulauf, aber heutzutage möchte niemand mehr Nonne werden und die strenge Lebensweise im Kloster auf sich nehmen. Sie erzähle über die Lebensphilosophie von Sebastian Kneipp, an seiner Wirkstätte im Kloster von Bad Wörishofen, wo er auch gestorben ist, wie er sich nicht beirren ließ und an seiner Theorie der 5 Grundsäulen von Kneipp festhielt, auch wenn er vielen damit ein Dorn im Auge war. Als Sebastian Kneipp in Bad Wörishofen ankam, litt er unter Tuberkulose, einer damals unheilbare Krankheit. Er konnte aufgrund seiner Wasseranwendungen, die ihm zu anfangs, aufgrund seiner starken Erkrankung sehr schwer vielen und seiner Kräuterkenntnis vollständig genesen.
Nach diesen beeindruckenden Inputs habe ich mir einen Kaffee wirklich verdient und ich nutzte die kurze Zeit bis zum nächsten Programmpunkt, mit einer Tasse Kaffee, in mich zu gehen und alles auf mich wirken zu lassen, mein Zimmer hatte ich schließlich schon bei der Ankunft bezogen und war dankbar über diese kleine Verschnaufpause.
Als Nächstes stand der Vortrag von Philip Keil, dem Leiter des Packmittelmanagements auf dem Programm. Es wurde erörtert, was Kneipp schon alles in Bezug auf Nachhaltigkeit umgesetzt hat, zum Beispiel mit dem Steinpapier oder Beipackmittel aus rPET. Es erschüttert mich immer wieder, wenn ich die Unmengen an Verpackungsmüll sehe, die in unseren Weltmeeren landen, an denen zahlreiche Fische verenden und sich zu riesigen Plastikteppichen sammeln. Kneipp tut vieles, um gegen den Plastikmüll anzukämpfen. Leider wird immer noch viel zu viel Plastik einfach verbrannt und nicht wiederverwendet, weil einfach die Kapazitäten dazu fehlen.
Kneipp hat sich zum Vorsatz genommen den Verpackungsmüll mit umweltfreundlicherem Verpackungsmaterial aus nachwachsenden natürlichen Grundstoffen entgegenzutreten.
Inzwischen hatte ich einen Bärenhunger und freute mich sehr auf unser erstes gemeinsames Abendessen im liebevoll dekorierten Speisesaal. Wir bekamen ein Tischkärtchen mit unserem Namen drauf und durften uns einen Platz aussuchen. Ich hielt mich an meine Mitfahrerin Heike und es gesellten sich noch Pamela und (mir fällt der Name nicht mehr ein, sehr peinlich, aber ich habe ein äußerst schlechtes Namensgedächtnis, dabei habe ich so viele interessante Gespräche mit ihr geführt) dazu.
Unter dem Begriff „4 Gänge Kräutermenü“ konnte ich mir nicht wirklich etwas vorstellen und in meinen Gedanken kreisten Bilder von Kräutern und Blättern, alles vegan und gesund. Das Gesund aber auch ganz anders aussehen kann, las ich dann in der Menü Beschreibung. Freudig las ich Lachs im Blätterteigtäschchen, mit Feigen-Senfsoße und Wildkräutersalat als Vorspeise, es folgte eine Karotten-Ingwercremesuppe und als Hauptgang gab es Rinderfilet in Thymian-Butter gebraten, an Morchelrahmsoße, dazu gefülltes Kohlrabikörbchen und Dinkelspätzle. Abgerundet wurde das Dessert mit der Dessertcreation Kuroase, bestehend aus Haferflocken-Walnussbällchen, Mousse au Chocolate und Himbeer-Sahneeis an Joghurt-Melissen Soße.
Als ich gesättigt war, bemerkte ich, wie die ganze Anspannung des Tages von mir abfiel und mich eine bleierne Müdigkeit überkam. So entschied ich mich, nicht mit in die Kräuterschenke zu gehen, um den Tag dort bei geselligem Beisammensein ausklingen zu lassen, sondern mich gleich hinzulegen und meine Erkältung auskurieren.
Mein Fieberthermometer zeigte inzwischen erhöhte Temperatur, so das ich mich mit einem Tee und einer Schmerztablette ins Bett legte.
Obwohl ich sehr erschöpft war, brauchte ich lange, bis ich eingeschlafen bin, obwohl das Bett herrlich bequem war und besonders das Kopfkissen mich in eine gute Schlafposition bringen ließ. Es war schon weit nach Mitternacht, als ich endlich eingeschlafen bin…
Fortsetzung folgt